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Von: Kai Hartwig, Lena Bammert
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Die Einkaufsläden prägten die Kindheit und das Erwachsenenleben von zahlreichen Generationen. Viele existieren mittlerweile nur noch in Erinnerungen.
Heute gibt es Amazon, Netflix und iTunes, einst gab es die Tante-Emma-Läden, Videotheken und WOM - eine Zeit, in der man nach bestimmten Produkten teilweise sehr lange suchen musste. Mit dieser Foto-Story schwelgen wir in Nostalgie, machen einen kleinen Ausflug in die Vergangenheit schlendern gedanklich durch die Supermärkte unserer Jugend. Die Gründe für das Verschwinden der früheren Marktführer sind dabei zahlreich: Übernahmen, Skandale, Insolvenzen –und manchmal war es einfach der Lauf der Zeit.
Plus: „Prima leben und sparen“ - der Discounter mit den kleinen Preisen
„Hier wohnen die kleinen Preise“ - dieser Werbespruch kommt dem einen oder der anderen vielleicht noch bekannt vor. In den 70er-Jahren wurden die ersten Plus-Supermärkte eröffnet. Auch mit den Buchstaben des Discounter-Namens wurde damals geworben - „Prima leben und sparen“.
Plus wird zu Netto: 2007 übernimmt Edeka das Ruder
„Dann geh doch zu Netto!“ Plus war einst eine Tochtergesellschaft von Tengelmann, 2007 wurde sie von Edeka übernommen. Edeka führte einen Großteil der Plus-Märkte mit seiner Tochtergesellschaft Netto zu einer Kette zusammen und legte somit den Grundstein für den bis heute erfolgreichen Discounter-Riesen.
drospa: Die Drogerie-Kette aus der Hauptstadt
drospa wird vor allem Berlinern noch ein Begriff sein. Die Drogeriemarktkette mit den grün-weißen Farben wurden erst vom Konkurrenten Ihr Platz und anschließend von Rossmann aufgekauft.
drospa: Von Douglas zu Ihr Platz
Die drospa-Märkte gehörten bis zum Jahr 2000 noch zur Douglas Holding. Anschließend wurden hunderte Filialen an die Unternehmensgruppe Ihr Platz verkauft und besorgten der Drogeriemarktkette den größten Umsatzschub seiner Geschichte.
Ihr Platz: Ehemalige Seifenfabrik aus Osnabrück startet durch
Die Geschichte der Drogeriemarktkette Ihr Platz lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückführen. Damals wurde in Osnabrück die Seifenfabrik Frömbling gegründet, die neben Seifen auch andere Haushaltswaren verkaufte. Das ist auch der Grund für den früheren Namen von Ihr Platz: der seifen-platz.
Ihr Platz: Untergang mit Schlecker - aber ein paar Filialen gibt es noch
Im Mai 2005 musste Ihr Platz erstmalig Insolvenz anmelden. Daraufhin wurde das Verkaufskonzept verlagert, die Drogerie konzentrierte sich auf Bereiche wie Wellness, Schönheit und Gesundheit. Zunächst auch mit Erfolg, doch spätestens mit dem Abstieg des Konzerns Schlecker, welcher Ihr Platz Ende 2007 aufgekauft hatte, war das Ende der ehemaligen Seifenfabrik fast schon besiegelt. Im Westen Deutschlands existieren jedoch noch vereinzelt Filialen.
Schlecker: Eine Erfolgsgeschichte auf Kosten der Mitarbeiter
Das in den 70er-Jahren gegründete Unternehmen Schlecker machte sein Geschäft nicht ausschließlich mit Drogeriemärkten. Es betrieb neben Bau- und Möbelmärkten sogar Tankstellen. In den deutschen und österreichischen Schlagzeilen tauchte der Konzern des Öfteren auf: Grund waren immer die viel kritisierten Entlohnungen und teilweise auch unterirdische Arbeitsbedingungen. So wurden Mitarbeiter beispielsweise durch Testkäufe kontrolliert und unerlaubt gefilmt. Einige beschwerten sich, während der Arbeitszeit die Toilette nicht aufsuchen zu dürfen.
Schlecker: Der Fall der größten Drogeriekette Europas endet vor Gericht
Bei der einst größten Drogeriekette Europas geht schon lange nichts mehr. Im Januar 2012 stellte Anton Schlecker den Insolvenzantrag, im Juni kam es mit wenigen Ausnahmen zur vollständigen Schließung der deutschen Schlecker-Filialen. 25.000 deutsche Mitarbeiter wurden arbeitslos, die „Schlecker-Frauen“ zum Symbolbild des verlorenen Kampfes. Gegen Mitglieder der Familie Schlecker wurden 2016 mehrere Anklagen wegen vorsätzlichen Bankrotts, Insolvenzverschleppung und Untreue erhoben, teils wurden Haftstrafen verhängt.
Tante-Emma-Laden: Die urigen Geschäfte der Nachkriegszeit
Die Tante-Emma-Läden waren in der Nachkriegszeit das Herz der lokalen Versorgung. Hier bekam man nicht nur Lebensmittel, sondern konnte auch allerlei Produkte für den täglichen Bedarf besorgen. Die Besitzer – meist aber Besitzerinnen – waren mit ihren Kunden vertraut. Man konnte anschreiben lassen, Sonderbestellungen abgeben und fühlte sich rundum gut aufgehoben.
Tante Emma Laden: Die Tradition lebt in „Spätis“ weiter
Heute existiert der Tante-Emma-Laden zum größten Teil nur noch als nostalgische Bezeichnung für kleine Läden, deren Inhaber eine persönliche Verbindung zu den Kunden pflegen. Auf dem Land lassen sich vereinzelt noch entsprechende Kaufläden finden. Seit den 80er-Jahren eröffneten zunehmend auch viele Einwanderer diese Art von familiären Einkaufsläden. In Berlin zum Beispiel traten die „Spätis“ in die Fußstapfen der Tante-Emma-Läden.
Walmart in Deutschland: In den USA ein Gigant, in Deutschland gescheitert
Mitte der 90er-Jahre versuchte der US-Konzern nach Deutschland zu expandieren und machte ausschließlich Verluste. Die bereits etablierten und breit aufgestellten Einzelhandelsgeschäfte wie Edeka, Aldi und Lidl stellten eine zu große Konkurrenz dar. Ende 2006 war es dann soweit, einige Warenhäuser wurden geschlossen, die restlichen Filialen wurden als Real-Märkte weitergeführt.
Walmart in den USA: Innovativer Marktriese trotz Krisen
In den USA geht die Erfolgsgeschichte von Walmart hingegen wie eh und je weiter, so übernahm Walmart einen Anteil an der populären Video-App TikTok. Allerdings gab es auch Krisen. So verklagte das US-amerikanische Justizministerium den Handelsriesen im Zuge der Opioid-Krise: Die Apotheken von Walmart sollen opiodhaltige Schmerzmittel rechtswidrig an ihre Kunden verkauft haben. Zwischen 1999 und 2018 sind laut der US-Gesundheitsbehörde CDC 450.000 Menschen an den Folgen einer Opioid-Überdosis gestorben.
ProMarkt: Wo viele ihren ersten Computer gekauft haben
Der Elektronikfachhändler ProMarkt wurde in den 1980er-Jahren gegründet und verkaufte bis in die 2000er-Jahre klassische Unterhaltungselektronik, PCs, Hard- und Software, Telekommunikation sowie Haushaltsgeräte. Die Handelskette der Weigert-Gruppe wurde 2009 durch die Rewe Group übernommen und betrieb neben den Fachmärkten auch einen Online-Shop.
ProMarkt: An der roten und orangefarbenen Konkurrenz gescheitert
Der Online-Shop ist mittlerweile nicht mehr existent und auch die Filialen wurden 2013 von Rewe an diverse Branchenteilnehmer wie Expert und Euronics verkauft. Die Übermacht von Konkurrenten wie MediaMarkt und Saturn war einfach zu groß, die Beratung galt als zu schwach und die Preise als unattraktiv.
HO-Läden: Staatliches Einzelhandelsunternehmen in der DDR
Die Handelsorganisation (HO) wurde in Ost-Berlin gegründet. Der Handel umfasste viele Bereiche, in Geschäften der HO wurden sowohl Lebensmittel, als auch Haushaltswaren und Textilien verkauft. Sogar Gaststätten und Hotels wurden von der HO in der DDR geführt.
HO-Läden: Nach der Wende das schnelle Ende
Zwar hatten die HO-Geschäfte einen erheblichen Anteil am Umsatz in der DDR (im Bild: Ein HO-Einkaufsladen auf den Marktplatz von Neukalen um 1978). Deutlich erfolgreicher waren jedoch die genossenschaftlich geführten Konsum-Läden. Nach der Wende wurden die HO-Läden im Jahr 1990 aufgelöst.
Konsum: Marke der Konsumgenossenschaften in der DDR
Zu DDR-Zeiten war der Osten Deutschlands in verschiedene Konsumgenossenschaften eingeteilt. Dabei betrieben die einzelnen regionalen Genossenschaften neben Produktionsbetrieben und Gaststätten auch eigene Lebensmittelgeschäfte. Die hießen Konsum.
Konsum in den westlichen Bundesländern: die co op AG
Auch in den westlichen Bundesländern gab es einige Konsum-Geschäfte. Die wurden in den 70er-Jahren aber zu einem Großteil von dem Handelsunternehmen co op AG übernommen. Bis heute hält sich Konsum auf dem Markt, unter anderem in Leipzig. Nach Unternehmensangaben von Konsum Leipzig gibt es derzeit über 60 Filialen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (Stand: 23. Juni 2021).
Bolle: Berliner Kult-Supermarkt nach Brandanschlag in aller Munde
Die traditionsreichen Bolle Supermärkte gab es seit den 1930er Jahren in Berlin. Später wurden sie Teil der co op AG. Am 1. Mai 1987 wurde eine Bolle-Filiale in Kreuzberg überfallen und angezündet, der Fall machte Bolle bundesweit berühmt.
Bolle: Supermarkt-Kette schafft es auch ins Kino
Auch als Teil eines Kinofilms brachte es Bolle zu Bekanntheit. Im Film „Lola Rennt“ von Tom Tykwer mit Franka Potente und Moritz Bleibtreu taucht in dieser Szene im Hintergrund eine nachgebaute Bolle-Filiale auf.
Kaiser‘s Tengelmann: Der eine im Norden, der andere im Süden
Das im 19. Jahrhundert gegründete Familienunternehmen Tengelmann übernahm 1971 die Kaiser’s Kaffee Geschäft AG. Bis in die 1990er-Jahre existierten beide Supermärkte - Kaiser‘s und Tengelmann - nebeneinander. Doch der umkämpfte Markt zwang Tengelmann zum Umdenken: Erst versuchte es die Tengelmann Unternehmensgruppe 1996 mit einer Aufteilung, wie man sie von Konkurrent Aldi bis heute kennt. Kaiser’s sollte seine Filialen nur noch im Norden Deutschlands haben, während Tengelmann im Süden seine Geschäfte hat. Im Zuge dessen wurden alle Kaiser’s-Filialen im Süden der Bundesrepublik zu Tengelmann-Filialen, umgekehrt in Norddeutschland alle Tengelmann-Filialen zu Kaiser’s-Filialen.
Kaiser‘s Tengelmann: Geschluckt von der Konkurrenz
Einen dauerhaften Erfolg brachte die Umstrukturierung nicht, Ende der 1990er-Jahre musste Tengelmann seine Supermarktkette an die Konkurrenz von Edeka und Rewe verkaufen. Irgendwann wurde auch die letzte Filiale umbenannt.
Extra: Fokus auf Westdeutschland und Berlin
Gegründet wurde die Supermarktkette Extra 1970. Zunächst fand man die Extra-Filialen nur in den beiden westdeutschen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Später kamen auch Geschäfte in Rheinland-Pfalz sowie Berlin hinzu.
Extra: Nach knapp vier Jahrzehnten war Schluss
Nicht ganz 40 Jahre hielt sich Extra auf dem umkämpften Markt. Doch am Ende war die Supermarkt-Konkurrenz zu stark, 2008 übernahm Rewe alle Extra-Verbrauchermärkte von der Metro AG.
Spar: In Österreich immer noch voll dabei
Wer in Österreich nach einem Supermarkt Ausschau hält, findet bis heute fast im ganzen Land eine Spar-Filiale vor. Auch in Deutschland mischte Spar einst unter den Verbrauchermärkten mit. Seit Anfang der 1950er-Jahre begann die Marke damit, ihr Netz an Supermarkt-Filialen in der gesamten Bundesrepublik aufzubauen.
Spar: Am Ende kam die Übernahme durch Edeka
Bis 2005 existierten die Spar-Geschäfte auch hierzulande, ehe das Ende der Marke in Deutschland kam. Edeka schluckte den Konkurrenten und übernahm auch dessen Filialen unter eigenem Label.
Hertie: Erfolgreiche Kaufhauskette von Kriegsende bis in die 1990er-Jahre
Zu den führenden deutschen Kaufhausketten zählte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs Hertie. Der Warenhauskonzern behielt diese Rolle über mehrere Jahrzehnte. Zu Hertie gehörten unter anderem auch Wertheim,Alsterhausunddas KaDeWe in Berlin sowie WOM (World of Music), Le Buffetund Wehmeyer. Mitte der 1990er Jahre folgte dann der Abstieg...
Hertie: Ein Ende mit Schrecken
Zunächst wurde Hertie 1994 durch Konkurrent Karstadt übernommen. Nach und nach wurden alle Hertie-Filialen in Karstadt-Warenhäuser umbenannt. Viele Hertie-Mitarbeiter verloren ihren Arbeitsplatz. Die einst so erfolgreiche Warenhauskette war von der Landkarte verschwunden.
MiniMAL: Nach nur einem Jahr steigt Rewe mit 50 Prozent ein
1973 öffnete der erste MiniMAL-Supermarkt in Deutschland. Er gehörte wie auch HL-Markt,Penny-Marktundtoom zur Bad HomburgerLeibbrand Gruppe. Schon ein Jahr später übernahm Rewe die Marke zu 50 Prozent. Nach der Wende expandierte minimal vor allem in Ostdeutschland.
MiniMAL: 2006 werden alle Filialen zu Rewe-Märkten umgebaut
1989 übernahm Rewe miniMALBis zu Beginn der 2000er-Jahre blieb Minimal Teil der deutschen Supermarktkultur. Ende 2006 war es hierzulande vorbei, Rewe integrierte die vorherigen MiniMAL-Märkte unter eigenem Label in sein Filialnetzwerk.
Eduscho: Kaffee-Freunde wurden hier fündig
Unter Kaffee-Freunden erfreuten sich viele Jahre lang die Geschäfte von Eduscho großer Beliebtheit. Die 1924 gegründete Kaffeerösterei vertrieb Bohnen aus aller Welt in seinen Läden. Doch ein Mitkonkurrent hatte noch mehr Erfolg–und lief Eduscho den Rang ab. Mit Folgen ...
Eduscho: Ein Konkurrent sorgte für das Verschwinden der Marke
Tchibo kaufte 1997 die Marke Eduscho auf. Nach und verschwanden alle Eduscho-Geschäfte aus deutschen Städten. Siewurden zu Tchibo-Filialen umgebaut oder schlossen ganz.
Praktiker: Alles für den Heimwerker - in Deutschland und anderswo
Nach der Gründung von Praktiker 1978 gab es ein Jahr später die ersten Baumärkte der Marke in Deutschland. Die Handelskette für Heim- und Handwerker expandierte bis in die 1990er Jahre. Auch im Ausland wurden einige Praktiker-Baumärkte eröffnet.
Praktiker: „Alles muss raus“ - der Baumarkt meldet Insolvenz an
Der Erfolg von Praktiker endete aber 2009, das Unternehmen geriet in eine nachhaltige Krise. Nur vier Jahre später folgte der große Schock: Die Praktiker AG musste sich für zahlungsunfähig erklären, die Schulden waren zu hoch. 2014 kam es zur Auflösung.
HL Markt: Bekannt für seine besonders niedrigen Preise
Als Teil der 1961 gegründeten Leibbrand Gruppe, zu der einst auch Penny, toom und MiniMAL gehörten, betrat der HL Markt die Supermarktszene. Mit niedrigeren Preisen als andere Supermarktketten wollte man sich von der Konkurrenz abheben. Doch schon 1972 sicherte sich Rewe 50 Prozent von Leibbrand.
HL Markt: Einmal mehr schlägt Konkurrent Rewe zu
Obwohl dem ehemaligen Wirtschaftsminister Wolfgang Clement der Käse von HL Markt sichtlich zu schmecken scheint, ereilte die Supermarktkette das gleiche Schicksal wie MiniMAL. Im Zuge des vollständigen Aufkaufs der Leibbrand Gruppe durch Rewe wurden alle einstigen HL Markt-Filialen zu Rewe-Märkten umgestaltet.
Club Bertelsmann: Alles für Leseratten und Musik-Liebhaber
Im Club Bertelsmann gab es Bücher, CDs und Videos, aber auch PC- und Konsolenspiele. Seine Produkte verkaufte der Club ausschließlich an Mitglieder. Um die Preise niedrig zu halten, wurden beispielsweise Bücher als Sonderausgaben veräußert. Allerdings zu einem späteren Zeitpunkt als die Originalausgaben.
Club Bertelsmann: Nach Boom immer weiter sinkende Mitgliederzahlen
Seit den 1990er-Jahren - damals waren bis zu sechs Millionen Menschen Teil des Club Bertelsmann - ging die Zahl der Mitglieder immer weiter nach unten. Bereits 2005 hatte sie sich halbiert, 2014 gab es nur noch eine Million Mitglieder. Ein Jahr später wurde der Betrieb eingestellt.
Sky: Das Nordlicht wagt den Schritt nach Bayern - ein kurzes Vergnügen
Sky-Supermärkte haben im Norden Deutschlands eine lange Tradition. Seit der ersten Filialöffnung im Jahr 1974 war Sky in Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern eine feste Institution. Um die Jahrtausendwende expandierte die Konsumgenossenschaft hinter Sky, die coop Schleswig-Holstein eG, auch nachBaden-WürttembergundBayern. Ein kurzes Vergnügen …
Sky: Wieder einmal übernimmt Rewe - und das ist noch gar nicht lange her
2008 arbeitete die Konsumgenossenschaft – mittlerweile hieß sie coop eG – erstmals mit derREWE-Gruppezusammen. Weil sich Sky immer mehr verschuldete, übernahm 2016 Rewe die Führung – und baute schließlich bis Mitte 2019 alle 163 verbliebenen Sky-Filialen in Rewe-Märkte um.
Quelle: Der Versand-Gigant mit den tausenden Filialen
Was heute Amazon ist, war früher für viele der Quelle-Katalog. Was dabei oft in Vergessenheit gerät: Bis in die 1980er-Jahre war Quelle eine der fünf größtenWarenhausketten in Deutschland. Bis zum Ende betrieb das Familienunternehmen aus Führt auch zahlreiche Kauf-, Technik- oder Küchenhäuser. Bekannt waren vor allem aber die vielen kleinen Quelle-Partnerfilialen, oft „Quelle-Agenturen“ bezeichnet. 2004 gab es 6000 von den rechtlich selbstständigen Ladengeschäften, in denen man seine Katalogbestellungen abwickeln konnte.
Quelle: Nach der Pleite werden 18 Millionen Artikel verramscht
1999 wurde Quelle in eineAktiengesellschaftumgewandelt, fusionierte mit derKarstadt AGund hieß fortanKarstadtQuelle AG. Zehn Jahre später war alles vorbei: Quelle war pleite, 18 Millionen Artikel wurden verramscht, 2009 der Insolvenzantrag gestellt. Die Namensrechte sicherte sich Quelles ewiger Konkurrent, die Otto Group.
allkauf: Zwei Müller und eine Discounter-Idee
1962 gründeten zwei Müller aus Mönchengladbach denGroßmarktSelgros – ein Kofferwort für Selbstbedienungs-Großmarkt - und entwickelten einDiscounter-Konzept, das sich in ganz Deutschland etablierte: allkauf. 1999 existierten 94 Filialen, dazu 160 gleichnamige Reisebüros und 90 Fotogeschäfte.
allkauf: Metro AG schlägt zu - aus allkauf wird Real
1998: DieMetro AG– Vorsicht, billiges Wortspiel – kaufte alle allkauf auf. In den folgenden Jahren verschwand der Markenname immer öfter, doch die bestehenden Märkte wurden meist unter einer neuen Bezeichnung weitergeführt: Real.
Real: „Einmal hin, alles drin“ - Werbeslogan und Geschäftsprinzip in einem
Real wiederum entstand 1992 aus der Zusammenlegung diverser Marktketten wie divi,basar oderContinent und gehörte zum Metro-Konzern. „Einmal hin. Alles drin.“ Das ist (bald war) Werbeslogan und Geschäftsprinzip der Großsupermärkte in einem. Vom Fahrrad bis zur Zwiebel findet man hier alles. 2008 existieren in Deutschland 349 Real-Filialen.
Real: Das jüngste Mitglied der Supermärkte von gestern liegt im Sterben
Seit den 2000er-Jahren stagnierten die Umsätze bei Real. Die Metro-Group machte damit immer mehr Verlust, schloss oder verkaufte seit 2006 zahlreiche Filialen – 2018 schließlich alle. Kaufland und Edeka haben sich den allergrößten Teil der Supermärkte gesichert und bauen aktuell immer mehr davon um, wie hier in Regensburg. Die letzten beiden Bilder zeigen dieselbe Filiale. In ein paar Monaten wird Real dann ein vollständiges Mitglied dieser Liste sein.
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